Wer sind wir?
Das Medinetz Dresden wurden 2005 von Medizinstudierenden gegründet aus einer Gruppe des IPPNW heraus gegründet.
Heute sind wir ein Gruppe von ca. 10 aktiven Mitgliedern, die aus Studierenden der Medizin sowie anderer Fachbereiche, Ärzt*innen, Rentner*innen, einer Juristin und einem Physiker besteht.
Wir arbeiten derzeit mit mehr als 80 niedergelassenen Ärzt*innen und Psychotherapeut*innen sowie einigen Hebammen zusammen, die sich bereit erklärt haben, Patient*innen anonym und kostenlos zu behandeln. Dolmetscher*innen helfen uns bei Sprachbarrieren. Außerdem stehen wir mit verschiedenen Beratungsstellen, die mit Migrant*innen und Geflüchteten arbeiten, in Kontakt.
Medinetze, Medibüros und medizinische Flüchtlingshilfen gibt es deutschlandweit, z.B. in Berlin, Mainz, Göttingen, Bonn, Bochum und vielen weiteren Städten. Weitere Informationen finden Sie hier.
Was machen wir?
Wir vermitteln medizinische Versorgung an Menschen, die ohne Aufenthaltsstatus und somit ohne Krankenversicherung in Dresden leben. In einem Telefonat oder in unserer Sprechstunde wird abgesprochen, durch welche Fachärztin oder welchen Facharzt die Behandlung erfolgen soll und vermitteln an Ärzt*innen, die mit uns zusammenarbeiten. Wir begleiten auf Wunsch die Patient*innen und helfen bei der Verständigung.
Medinetz sammelt keine persönlichen Daten und gibt keine Informationen an staatliche Behörden weiter.
Um auf die verheerende Situation in der medizinischen Versorgung für Migrant*innen und Geflüchtete hinzuweisen, organisieren wir außerdem regelmäßig verschiedene Informations- und Fundraising-Veranstaltungen.
Für wen fühlen wir uns zuständig?
Wir vermitteln Menschen ohne Papiere. Außerdem haben wir neuerdings zunehmend Anfragen von Asylsuchenden und Ausländer*innen ohne Krankenversicherung. Hier versuchen wir durch Beratung und Unterstützung bei Behördengängen, ihren Anspruch auf medizinische Behandlung sicherzustellen.
Was wollen wir erreichen?
Menschen ohne Papiere haben in Deutschland zwar theoretisch das Recht notwendige medizinische Grundversorgung in Anspruch zu nehmen. Auf Grund von Meldepflichten an die Ausländerbehörden sind diese Menschen aber faktisch gehindert, diesen Anspruch geltend zu machen, da Ihnen damit die Abschiebung droht. Viele Menschen gehen daher nicht zur Ärztin oder zum Arzt und riskieren damit ihre Gesundheit.
Uns ist bewusst, dass wir als gemeinnütziger Verein nur unzureichende Hilfe leisten können. Wir fordern daher eine flächendeckende Grundversorgung für Menschen ohne Papiere durch Aufhebung der Übermittlungspflicht oder durch andere Instrumente, die die Menschen vor Abschiebung schützen, wenn sie ihr Menschenrecht auf eine medizinische Versorgung geltend machen.